Das MPU-Gutachten ist die psychologische und medizinische Entscheidungsgrundlage für die Straßenverkehrsbehörden, ob eine Person die Fahrerlaubnis erhalten oder zurückerhalten kann oder nicht.
88 035 Personen mussten sich im Jahr 2017 im Rahmen einer medizinisch-psychologischen Untersuchung (MPU) auf ihre Eignung für die Teilnahme am Straßenverkehr begutachten lassen. Das sind im Vergleich zum Vorjahr 3,5 Prozent weniger, wie die Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt) meldet. Bei den Ergebnissen der MPU gab es keine relevanten Veränderungen gegenüber dem Vorjahr. Knapp 60 Prozent aller begutachteten Personen wurden als „geeignet“ beurteilt, rund 36 Prozent als „ungeeignet“ und der Rest als „nachschulungsfähig“ eingestuft.
Alkoholauffälligkeit war wie in den Vorjahren der häufigste Grund für eine MPU. Die Zahl der Begutachtungen wegen wiederholten Alkoholmissbrauchs in Verbindung mit allgemeinen Verkehrs- oder strafrechtlichen Auffälligkeiten sank gegenüber 2016 um rund zehn auf fünf Prozent. Die Begutachtungen bei erstmaliger Alkoholauffälligkeit gingen um acht Prozent zurück, die wegen wiederholter Alkoholauffälligkeit um knapp sieben Prozent. Die Zahl der alkoholbedingten Fragestellungen insgesamt sank somit um mehr als acht Prozent, womit sich der Trend der Vorjahre fortsetzt. Die Begutachtungen wegen der Einnahme von Betäubungsmitteln stiegen hingegen um vier Prozent. Die Anzahl ist mit 23 205 Menschen aber immer noch deutlich geringer als die der alkoholbedingten Fragestellungen (39 170 Personen).
Das MPU-Gutachten ist die psychologische und medizinische Entscheidungsgrundlage für die Straßenverkehrsbehörden, ob eine Person die Fahrerlaubnis erhalten oder zurückerhalten kann oder nicht. Wird die Fahrerlaubnis nicht zugesprochen, können Betroffene die Erteilung nach einem festgesetzten Zeitraum erneut beantragen. Bei spezifischen Anlassgruppen ist aufgrund des MPU-Gutachtens auch die Einstufung als „nachschulungsfähig“ möglich, dann kann die Fahrerlaubnis nach der Teilnahme an entsprechenden Kursen wieder erteilt werden. ampnet/jri
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