Nach wie vor sind Männer mit 78,1 Prozent im Verkehrszentralregister (VZR) in Überzahl. Die Zahl der im VZR in Flensburg eingetragenen Verkehrssünder stieg im Vorjahr um 1,1 Prozent auf knapp 9 Millionen
Personen an, informiert das Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) in seinem druckfrischen Jahresbericht 2009. Fahrverbote wegen Verkehrsvergehen werden heutzutage fast fünfmal so häufig verhängt wie im Jahr 1991. Damals waren es jährlich „erst“ 100 000, im Jahr 2009 aber schon rund 470 000 Fälle, in denen die Behörden den Führerschein einkassierten. Allerdings stagniert die Anzahl der Fahrverbote seit vier Jahren. Ob es sich um eine Zwischenepisode oder um eine echte Trendwende handelt, kann das KBA noch nicht sagen. Dies müsse „aus methodischen Gründen“ noch weiter beobachtet werden, heißt es in dem Bericht. Das Schwergewicht liegt wie in den Vorjahren mit rund 81 Prozent bei den Bußgelderlassen.
Gerichtliche Entscheidungen zu Straftaten haben wie im Vorjahr einen Anteil von rund 5 Prozent, Fahrerlaubnis-Entscheidungen der Gerichte und Fahrerlaubnisbehörden von 14 Prozent. Nach wie vor sind Männer mit 78,1 Prozent (7 Mio.) im VZR in Überzahl.
Gemeinsam ist beiden Geschlechtern, dass sie hauptsächlich wegen Geschwindigkeitsübertretungen im Sünderregister landen.
Auf Platz 2 stehen bei den Herren Alkoholfahrten,
bei den Damen sind es Vorfahrtverletzungen.
Erfreulich ist der Rückgang der Alkohol- und anderen Drogendelikte insgesamt auf (immer noch) 200 200 Fälle – rund 10 Prozent weniger als im Jahr zuvor. Das Minus verteilt sich auf Alkoholdelikte (-10,6 %) und auf die erstmals nennenswert gesunkenen Drogenverstöße (-4,2 %). Doch darf man sich laut KBA durch den positiven Trend nicht täuschen lassen: Rund 170 000 registrierte und geahndete Alkoholverstöße, im Schnitt 466 pro Tag in Deutschland, sind immer noch viel zu viel. Die Zahl zeigt zudem nur die Spitze des Eisbergs: Die Mehrzahl der Alkoholfahrten bleibt unentdeckt.
ARCD, Silvia Schöniger, Oberntiefer Str. 20, 91438 Bad Windsheim
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