Geprüft werden im Rahmen der HU Nutzfahrzeuge bis 3,5 Tonnen erstmals nach 24 Monaten und danach im zweijährigen Rhythmus. Besonders mängelanfällig sind nach Angaben von TÜV Rheinland leichte Nutzfahrzeuge und Transporter bis 7,5 Tonnen.
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Das Sicherheitsniveau von Nutzfahrzeugen und Bussen in Deutschland ist hoch. Dies bestätigen die Ergebnisse der Hauptuntersuchungen (HU) durch Sachverständigen- und Prüforganisationen, wie TÜV und andere. Dabei stellen die Experten jedoch große Unterschiede bei der Mängelhäufigkeit zwischen den einzelnen Gewichtsklassen sowie zwischen Nutzfahrzeugen und Bussen fest. Trotz wesentlich höherer Laufleistungen werden bei den schweren Lkw weniger Sicherheitsmängel festgestellt. Am besten schneiden Reise- und Linienbusse ab.
Kleintransporter und Transporter bis 7,5 Tonnen fallen bei der HU durch hohe Mängelquoten auf. So stellen die TÜV-Experten an 10,8 Prozent aller Kleintransporter bis zu 3,5 Tonnen nach zwei Jahren erhebliche Mängel. Nach fünf Jahren müssen bereits 20,7 Prozent dieser Fahrzeuge zuerst in die Werkstatt, bevor sie die HU-Plakette erhalten. In der Klasse der Transporter bis 7,5 Tonnen fallen nach zwei Jahren 14,2 Prozent der Fahrzeuge durch, nach fünf Jahren sind es 24,6 Prozent. Eine Ursache der hohen Mängelquoten bei leichteren Nutzfahrzeugen ist mangelnde Wartung. „Transporter befinden sich zu häufig im Dauereinsatz und zu wenig in der Werkstatt“, erläutert Dr. Klaus Brüggemann vom TÜV-Gesamtverband VdTÜV. „Berücksichtigt man die hohen Geschwindigkeiten, die ein Transporter erreichen kann, sind hier besonders die hohen Mängelquoten an Beleuchtung und Bremsen ein Sicherheitsrisiko.“
In einem besseren Zustand sind Lkw über 7,5 Tonnen. An Fahrzeugen zwischen 7,5 und 18 Tonnen stellen die Prüfer des TÜV nach zwei Jahren in 10,6 Prozent der Hauptuntersuchungen erhebliche Mängel fest, nach fünf Jahren sind es 18,0 Prozent. Lkw über 18 Tonnen weisen nach einem Jahr 11,8 Prozent erhebliche Mängel auf, nach fünf Jahren 19,5 Prozent. „Obwohl diese schweren Nutzfahrzeuge nach fünf Jahren eine viermal höhere Laufleistung haben als die Transporter, ist ihre Mängelquote wesentlich geringer“, stellt Brüggemann fest, „Im Fernverkehr müssen Nutzfahrzeuge zuverlässig verfügbar sein, weshalb sie präventiv gewartet werden.“
Reise- und Linienbusse gehören statistisch betrachtet zu den sichersten Verkehrsmitteln. Das hohe Sicherheitsniveau schlägt sich auch auf die Ergebnisse bei der Hauptuntersuchung nieder: So mussten an 16,4 Prozent der geprüften Reise- und Linienbusse erhebliche Mängel beseitigt werden, bevor eine Plakette erteilt werden konnte. Geringe Mängel wiesen 25, 7 Prozent auf und über die Hälfte (57,7) aller Busse war mängelfrei. Die Quote der Busse, die als verkehrsunsicher stillgelegt werden müssen, ist mit 0,1 Prozent äußerst gering.
Besonders häufig stellt der TÜV bei der Hauptuntersuchung Mängel an der Beleuchtung fest. Rund ein Viertel (23,9 Prozent) der fünf Jahre alten Nutzfahrzeuge fällt deswegen durch. Bei einzelnen Transportermodellen betragen sie nach zehn Jahren über 40 Prozent. Bei fast 20 Prozent aller Reise- und Linienbusse stellten die TÜV-Experten erhebliche Mängel an der Beleuchtung fest, obwohl die Abfahrtkontrolle gesetzlich vorgeschrieben ist. Darüber hinaus wiesen sowohl Nutzfahrzeuge als auch Busse Mängel an den Bremsanlagen, am Antriebsstrang sowie an Karosserie und Fahrwerk auf, wobei die Mängelquoten mit zunehmendem Alter der Fahrzeuge ansteigen.
Geprüft werden im Rahmen der HU Nutzfahrzeuge bis 3,5 Tonnen erstmals nach 24 Monaten und danach im zweijährigen Rhythmus. Nutzfahrzeuge über 3,5 Tonnen müssen erstmalig nach 12 Monaten zur HU und danach jährlich. Zusätzlich zur HU schreibt der Gesetzgeber allen Fahrzeugen ab 7,5 Tonnen eine zusätzliche Sicherheitsprüfung vor, die je nach Gewichtsklasse ab 30 bzw. 42 Monaten nach Erstzulassung zu erfolgen hat. Die höchste Prüfdichte haben Reise- und Linienbusse: Neben der jährlichen HU müssen sie nach dem dritten Jahr alle drei Monate zu einer Sicherheitsprüfung. ampnet/jri
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