Airbags sind eine wichtige Sicherheitseinrichtung im Auto, doch allein darauf ist kein Verlass. Wie der ADAC jetzt bei Crashversuchen mit Tempo 64 km/h und 30 km/h nachgewiesen hat, leben nicht angeschnallte Fahrzeuginsassen gefährlich:
20 Prozent der im letzten Jahr tödlich Verunglückten trugen keinen Sicherheitsgurt. Experten gehen davon aus, dass ein Großteil davon angeschnallt überlebt hätte. Trotz Airbags sind die Passagiere bei einem Unfall mit 64 km/h nicht wirklich geschützt, wenn sie sich nicht angegurtet haben. Lebensgefährliche Verletzungen an Brust und Kopf sind die Folge und dauerhafte Schädigungen der unteren Extremitäten sehr wahrscheinlich.
Auch ein Unfall mit nur 30 km/h verläuft angeschnallt wesentlich glimpflicher ab, so die Erkenntnis der Versuche. Da ein Aufprall mit 30 km/h einem Sturz aus vier Metern Höhe entspricht, hilft der Gurt auch hier, schlimme Verletzungen zu vermeiden, zumal die Airbags bei diesem Tempo nicht zwingend auslösen. Ohne Gurt können die Knie mit dem Armaturenbrett kollidieren, die Brust gegen das Lenkrad schleudern und der Kopf gegen die Scheibe knallen.
Aus diesen Erkenntnissen folgert der Automobilclub, dass Gurtwarner flächendeckend eingesetzt werden müssten. Für die Typgenehmigung eines Fahrzeugs sei dies aber noch immer nicht erforderlich. Gurtstraffer und Gurtkraftbegrenzer fordert der Club außerdem für alle Plätze im Auto. Zwar wird die Anschnallquote aktuell mit 98 Prozent beziffert, doch zur Reduzierung der Anzahl Toter und Verletzter müsse eine noch höhere Quote erreicht werden. Das Verwarnungsgeld für nicht angeschnallte Fahrer und Beifahrer beträgt übrigens 30 Euro. Wer mit dem Mobiltelefon beim Fahren erwischt wird, zahlt 40 Euro und bekommt einen Punkt in der Verkehrssünderkartei. Hier stimmten eindeutig die Relationen nicht mehr, so der Club ld/mid
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