In einigen Ländern ist die Mitnahme der zusätzlichen Traktionshilfe sogar ausdrücklich vorgeschrieben.
Die kalte Jahreszeit fordert von den Autofahrern nicht nur Winterreifen, sondern beim Wochenendausflug in die Berge oder dem Ski-Urlaub vielfach zusätzlich auch noch Schneeketten. In einigen Ländern ist die Mitnahme der zusätzlichen Traktionshilfe sogar ausdrücklich vorgeschrieben. Beim Kauf und beim Aufziehen sollten einige Dinge beachtet werden, damit die Fahrt im Schnee nicht mit bösen Überraschungen endet.
Wenn besonders viel oder sehr schwerer Schnee liegt, reicht das Profil der Winterpneus allein nicht mehr aus. Um trotzdem sicher vorwärts zu kommen, sind Schneeketten unverzichtbar. Bei extremen Bedingungen sind sie die sicherste und wirksamste Fahrhilfe.
Bei der Anschaffung von Schneeketten ist vor allem auf die richtige Größe zu achten, denn nur so ist die einwandfreie Funktion gewährleistet. Wer entgegen der Hersteller-Bestimmungen Schneeketten anlegt oder falsche Reifendimensionen verwendet, riskiert Schäden am Blech oder an der Radaufhängung. Außerdem können an manchen Fahrzeugen trotz Serienbereifung wegen zu enger Radkästen keine Schneeketten montiert werden.
Schneeketten werden immer auf die Räder der Antriebsachse montiert. Sie ziehen sich dort wie ein Netz über den Reifen und verhindern vor allem das Durchdrehen der Räder auf rutschigem Untergrund. Bei Fahrzeugen mit Allradantrieb muss in der Bedienungsanleitung nachgeschaut werden. Wer mit Anhänger fährt, sollte einen zusätzlichen Satz Schneeketten mitnehmen, um die Spurstabilität und die Bremsbarkeit zu verbessern.
Moderne Systeme erleichtern zwar das Anlegen, dennoch sollte das Aufziehen der Ketten vor dem Start in den Winterurlaub sicherheitshalber noch einmal in Ruhe zur Hause geübt werden, rät der Automobilclub von Deutschland (AvD). Die Handgriffe lassen sich besser in der trockenen Garage als später auf verschneiten Streckenabschnitten aneignen. Nach einigen Metern Fahrt sollte der Sitz der Ketten noch einmal überprüft werden.
Zu beachten ist, dass mit Schneeketten nie schneller als 50 km/h gefahren werden darf, da sie das Fahrverhalten eines Autos massiv beeinflussen. Ebenso empfiehlt es sich, das ESP während der Schneekettenfahrt abzuschalten, um ihre Wirkung bestmöglich zu nutzen.
Vor allem in den Alpenländern sind in bestimmten Gegenden und bei entsprechender Wetterlage Schneeketten Pflicht. Wer die entsprechenden Hinweisschilder missachtet, der riskiert ein Bußgeld. Das kann in Italien beispielsweise bis zu 300 Euro betragen. In aller Regel werden im Schnitt 70 Euro verlangt. Ab etwa 50 Euro gibt es nach ADAC-Angaben bereits ausreichend gute Schneeketten zu kaufen.
Österreich stellt besonders hohe Anforderungen an Schneeketten. Sie müssen der so genannten Ö-Norm entsprechen. Einige Länder schreiben außerdem das Anziehen der Warnweste bei der Schneekettenmontage am Straßenrand vor. Ebenso sollten Handschuhe und eine kleine Unterlage für die Beine nicht fehlen, um die Arbeit zu erleichtern.
Wer nur sehr selten mit dem Auto in Schneeregionen unterwegs ist, kann sich die Ketten auch zunächst bei einigen Automobilclubs oder Reifengroßhändlern mit Rückgabegarantie bei Nichtbenutzung kaufen. Wurden die Ketten nicht benötigt und ist die Verpackung unbeschädigt gibt es das Geld zurück. Lediglich eine Tagesgebühr muss dann noch nachträglich entrichtet werden.
Nicht vergessen werden sollte ein Minimum an Pflege, damit es im nächsten Winter keine rostige Überraschung gibt: Nach dem Gebrauch sollten Schneeketten mit lauwarmen Wasser gereinigt werden. Nach der Trocknung können sie dann wieder verstaut werden. autorep. von Jens Riedel
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