Anlässlich der momentan in Fulda stattfindenden europäischen Leitmesse für Rettung und Mobilität „RETTmobil“ fordert der Automobilclub von Deutschland (AvD), Feuerwehren die Kfz-Kennzeichenabfrage zu ermöglichen.
Um die Rettungsmaßnahmen nach Verkehrsunfällen optimal zu gestalten, ist es wichtig für die Einsatzkräfte, das betroffene Fahrzeugmodell schnell identifizieren zu können. Zudem sollten online verfügbare Datenblätter mit technischen Informationen mit wenigen Mausklicks direkt am Unfallort abrufbar sein. Der AvD appelliert dementsprechend auch, die Einsatzfahrzeuge der Feuerwehr verstärkt mit Computertechnik auszustatten.
Bei der Rettung von verletzten Unfallopfern zählt jede Sekunde. Je weniger Zeit benötigt wird, umso größer sind die Überlebenschancen. Deshalb sollten nach Ansicht des AvD alle verfügbaren Informationen und technischen Möglichkeiten genutzt werden. Die Rettungseinsätze werden für die Hilfskräfte immer komplexer und schwieriger. So wird in der Regel gleich nach dem Eintreffen die Batterie des verunfallten Fahrzeugs abgeklemmt, um die Kurzschluss- und Brandgefahr zu minimieren. Dies ist auch nötig, um nicht ausgelöste Airbags zu deaktivieren, die ein Gefahrenpotential für Verletzte und Einsatzkräfte darstellen. Batterien sind in modernen Fahrzeugen jedoch an unterschiedlichen Orten verbaut. Sofort zu wissen, wo die Batterie sitzt, spart also Zeit. Von den Fahrzeugherstellern online bereitstehende Datenblätter liefern nicht nur Batterie- sondern beispielsweise auch Karosserieinformationen. So können die Rettungskräfte auch gleich erkennen, wo sie die Rettungsschere am besten ansetzen, um eingeklemmte Personen zu befreien.
Grundvoraussetzung für den Online-Abruf des richtigen Datenblattes ist jedoch, das verunfallte Fahrzeugmodell schnellstmöglich identifizieren zu können. Dies ist je nach Beschädigung des Autos oft schwierig. Lösen ließe sich das Problem über eine Kfz-Kennzeichenabfrage durch die Feuerwehr. Der AvD fordert, dafür schnellstmöglich die gesetzlichen Rahmenbedingungen zu schaffen und das Straßenverkehrsgesetz (StVG) entsprechend zu ergänzen. Der damit befasste Ausschuss Feuerwehrangelegenheiten, Katastrophenschutz und zivile Verteidigung (AFKzV) sollte das Thema bei der nächsten Innenministerkonferenz Ende Mai zügig vorantreiben. An Kommunen und Länder appelliert der AvD, mehr Feuerwehrfahrzeuge mit Laptops, Notebooks oder Tablet-PC’s auszustatten. Nur so kann die Kfz-Kennzeichenabfrage und der Abruf von Datenblättern direkt am Unfallort erfolgen. Ziel aller Beteiligten muss sein, die Rettungsmaßnahmen zu beschleunigen und zu optimieren. Dazu trägt auch der AvD mit seinem Leistungsangebot bei. Ab Mitte des Jahres haben AvD-Mitglieder die Möglichkeit, über eine Notruftaste in ihrem Smartphone die Rettungsleitstelle zu kontaktieren und sich im Unglücksfall metergenau orten zu lassen. Dadurch können die Einsatzkräfte erheblich schneller an der Unfallstelle sein.
AvD, Albrecht Trautzburg unter Tel.: 069-6606-261
www.avd.de
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung wiedergibt.