Die ADAC-Luftrettung ist mit ihren Hubschraubern im vergangenen Jahr zu über 54.000 Einsätzen gestartet. Das sind statistisch gesehen täglich rund 150 Notfälle.
2017 bewegte sich die Zahl mit 54 491 Einsätzen auf ähnlich hohem Niveau. Deutlich zugenommen haben 2018 aber die Spezialeinsätze. So verzeichneten die fünf Windenstationen in München, Murnau, Sande, Bautzen und Straubing 293 Windeneinsätze (Vorjahr 240).
Einsatzursache Nummer eins waren bei den oft lebensrettenden Einsätzen mit 48 Prozent wieder internistische Notfälle wie akute Herz- und Kreislauferkrankungen. In elf Prozent der Fälle wurden die Lebensretter zu neurologischen Notfällen (zum Beispiel Schlaganfall) und in 13 Prozent zu Freizeitunfällen (Sport- und häusliche Unfälle) gerufen. Bei elf Prozent war ein Verkehrsunfall die Ursache. Unter den versorgten Patienten waren mit knapp 60 Prozent auch diesmal wieder deutlich mehr Männer als Frauen. Etwa jeder zwölfte Patient war ein Kind oder Jugendlicher.
Die Liste der Einsatzorte in den Bundesländern führt Bayern mit ca. 12.470 Einsätzen an. Dort befinden sich auch die meisten der 36 Stationen der ADAC-Luftrettung.
Bei den Städten liegt die Station in Berlin vorne. „Christoph 31“ flog in der Region zu ca. 3.147 Notfällen. Dahinter platzieren sich im bundesweiten Ranking die Stationen in Wittlich und Ochsenfurt.
Die ADAC-Rettungshubschrauber legten im vergangenen Jahr rund 3,3 Millionen Kilometer zurück. Die durchschnittliche Flugzeit bei einem Einsatz betrug rund 30 Minuten. 2018 wurden außerdem 17 ältere Helikopter durch modernere H145 und H135 ersetzt. Diese Maschinen sind leiser, leistungsstärker und nachtflugtauglich, denn Luftrettung in der Dunkelheit wird immer wichtiger. Möglich sind solche Einsätze in der Dunkelheit durch spezielle Nachtsichtbrillen. Gerade in ländlichen Regionen, wo es oft an Notärzten mangelt, ist der Rettungshubschrauber häufig der schnellste und einzige Weg, den Notarzt zeitgerecht zu schwerverletzten oder kranken Menschen zu bringen und die Patienten in eine geeignete Klinik zu transportieren.
Bundesweit arbeiten für die Luftrettung des Automobilclubs, die ein Tochterunternehmen der ADAC-Stiftung ist, mehr als 1000 Personen – darunter rund 160 Piloten, etwa 230 Notfallsanitäter und rund 580 Notärzte. In der Regel besteht das Team einer Station aus drei Piloten, fünf Notfallsanitätern und 15 Notärzten.
Die Jahresbilanz bezieht sich ausschließlich auf die Einsätze der ADAC-Luftrettung. Die Station „Christophorus Europa 3“ in Suben, Österreich, wird gemeinsam mit dem ÖAMTC Christophorus Flugrettungsverein, Wien, betrieben. Die ADAC-Luftrettung fliegt dort nur im Winterhalbjahr – im Sommer übernimmt der ÖAMTC die Einsätze. Für die Station „Lifeliner Europa 4“ in Groningen, Niederlande, stellt der ADAC die Hubschrauber. Auch diese Einsätze sind in der Statistik berücksichtigt. Die Station wird ab 2020 komplett von der ANWB Medical Air Assistance betrieben. ampnet/jri
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