Elektrik, Reifen, Fahrwerk – lange Fahrten bei hohem Tempo zehren am Material. Ein Technikcheck vor der Urlaubsreise ist daher zu empfehlen. Die Tipps hierfür gibt es vom TÜV SÜD Experten:
Pannendienste haben zur Ferienzeit traditionell Hochkonjunktur. Kein Wunder, denn was im kleinen Pendelverkehr nicht zum Ausbruch kommt, zeigt sich im Langstreckentest auf der Urlaubstour. Beste Prävention: ein Technikcheck. Dazu Tipps von TÜV SÜD.
Elektrik, Reifen, Fahrwerk – lange Fahrten bei hohem Tempo zehren am Material. Ein Technikcheck vor der Urlaubsreise ist daher auf jeden Fall eine gute Idee. Philipp Schreiber von TÜV SÜD: „Wer sein Fahrzeug turnusgemäß in der Werkstatt durchschauen lässt, kommt nicht nur sicher an, sondern tut zusätzlich was für den Werterhalt.“ Zur Vorbereitung auf die Ferientour sollten zudem Flüssigkeiten, Reifen, Luftdruck und Beleuchtung kontrolliert werden.
Gummisichtung:
Die Reifen müssen ausreichend Profil für die Hin- und Rückreise haben. Daran denken, dass Belastung und Verschleiß mit Wärme und Gepäck zunehmen. Oberste Priorität hat der korrekte Reifendruck. Für die Urlaubstour mit einem beladenen Fahrzeug muss er erhöht werden. Wie viel Auto- und Reifenhersteller für Volllast vorschreiben, steht in der Betriebsanleitung. Vielfach ist ein weiterer Zuschlag für Autobahnfahrten vorgesehen.
Tipp von Philipp Schreiber:
„Die Reifendruckwerte gelten für kalte Reifen. Schon Fahrten unter zehn Kilometer erwärmen die Pneus. Deshalb immer bei kalten Reifen prüfen. Und: am Urlaubsort wieder auf Normaldruck absenken! Das Fahrverhalten eines unbeladenen Autos ist mit Volllastdruck schlechter.“ Zuhause noch das Reserverad checken. Es sollte ebenfalls auf den höchsten Wert aufgepumpt sein. Hat das Auto kein Reserverad mehr, gilt der Check dem Reparaturset. Das Dichtmittel hat ein Mindesthaltbarkeitsdatum. Gerade bei großer Hitze dichtet es danach unter Umständen nicht mehr.
Sichtprüfung:
Auf jeden Fall den Stand der Kühlflüssigkeit checken, denn die Motorkühlung wird vor allem im Stau stark beansprucht. Dabei auch einen Blick auf das Motoröl werfen: Wie ist der Stand, wann wäre der nächste Ölwechsel fällig? Weil es selbst im Urlaub einmal regnen kann, die Scheibenwaschanlage nicht vernachlässigen. Ein spezielles Additiv für den Sommer hilft beim Beseitigen von Insektenleichen auf der Windschutzscheibe. Für klare Sicht zudem wichtig: funktionsfähige Wischerblätter. Hinterlassen die Scheibenwischer einen Schmierfilm, sollte erst einmal überprüft werden, ob Scheibe und Gummis wachs- und fettfrei sind. Dazu beides mit Alkohol reinigen. Schmieren die Wischer dann immer noch, ist ein Austausch erforderlich.
Lampencheck:
Die Überprüfung der Beleuchtung dauert keine zwei Minuten. In einigen Ländern müssen verpflichtend Ersatzlampen mitgeführt werden. Zudem schreiben viele Urlaubsländer auch am Tag das Fahren mit Licht vor. Wer sich unsicher ist, sollte stets mit eingeschaltetem Abblendlicht fahren. Damit ein beladenes Auto nicht blendet, muss der Fahrer die Scheinwerfer tiefer stellen. Bei Fahrzeugen mit Xenon-Licht oder LED-Licht geht das automatisch.
Klimaschutz:
Zunehmend warmes Wetter sorgt im Auto für hohe Temperaturen. Besonders ärgerlich ist dann ein Ausfall der Klimaanlage. Es ist gar nicht selten, dass sie bei 20 bis 25°C noch kühlt, bei 30°C und mehr aber komplett abschaltet. Kältemittelmangel ist die gebräuchlichste Ursache. Der rechtzeitige Check in der Werkstatt behebt das Problem.
Stromtest: Zwar gelten moderne Blei-Akkus generell als wartungsfrei oder wartungsarm. Trotzdem sollte der Flüssigkeitsstand einmal im Jahr kontrolliert werden. Ist er zu niedrig, hilft destilliertes Wasser. Hängt der Flüssigkeitsverlust mit einem defekten Gehäuse zusammen, muss die Batterie erneuert werden. Bei völlig wartungsfreien Akkus sind die Zellen oft nicht mehr zugänglich. Ist eine solche Batterie zu schwach, hilft nur Aufladen oder Austausch. Schreiber empfiehlt zudem, die Oberfläche der Batterie sauber und trocken zu halten, dabei auch den festen Sitz der Polklemmen prüfen.
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