„Transporter stellen zwar zehn Prozent der zugelassenen Fahrzeuge sind aber nur zu sieben Prozent an Unf?llen beteiligt“, so Walter Niew?hner von der Dekra-Unfallforschung. Dies war die erfreuliche ?berraschung des Transportertages, den der Verband der Spediteure in Partnerschaft mit dem ADAC f?r Meinungsbildner veranstaltet hat. Inklusive vier TV-Sendern hatten Journalisten von Tages- und Fachzeitschriften die Gelegenheit genutzt, sich von Experten informieren zu lassen und dabei vorgelegte Informationen in Fahrversuchen zu ?berpr?fen.
Was dieser Fahrzeugklasse vorgeworfen wird sind, schlecht ausgebildete und teils ?berm?dete Fahrer, falsch oder gar nicht gesicherte Ladung, ?berh?hte Geschwindigkeit, fehlende Sicherheitssysteme und schlechte Bereifung.
Ein wahres Horror-Szenario stellte Polizeihauptkommissar Alfred Lampen vor, ein Experte f?r Ladungssicherung. Beispielsweise werden tonnenschwere Steinplatten in den Laderaum gepackt und nach dem Hoffnungsprinzip: „So was Schweres kommt schon nicht ins Rutschen“, geht es im H?chsttempo auf die Autobahn. Zwischen der Ladung und der Fahrerkabine gibt es oft nicht mal eine Trennwand, bem?ngelt Experte Lampen und beschreibt lakonisch das potenzielle Ende einer solchen Fahrt: „Fahrer und Beifahrer zwischen Ladung und Motorblock zerquetscht.“ Dabei gibt es gerade f?r diese kritischen F?lle eine nahezu perfekte L?sung. Bosch hat ein elektronisches Stabilit?tsprogramm (ESP) entwickelt, das die Position des Ladegutes im Laderaum und dessen Geweicht permanent ?berpr?ft. Setzt ESP ein, wenn es zu schnell durch die Kurve gehen soll, so erfolgen die Korrekturen der Elektronik mit exakter R?cksicht auf das Ladegut.
Speziell um Transporter-Reifen und -Ventile k?mmert sich bei Continental Axel Metge, der Leiter der Produktentwicklung. Da die Transporter mehr und mehr auch als Freizeitfahrzeuge eingesetzt und deshalb die Motoren st?rker werden – beispielsweise hat der Mercedes Sprinter bis zu 170 PS – m?ssen sich die Transporterreifen an Pkw-Qualit?ten ann?hern. Metge war es ein besonderes Anliegen auf die kommende Jahreszeit hinzuweisen: „Transporter brauchen jedenfalls wie Pkw Winterbereifung.“
Sicherheit hat aber nicht nur mit Technik und Ausbildung, sondern auch mit Psychologie zu tun. Fahrer von so genannten Handwerkerautos, die ein paar Kilometer zu einer Baustelle und abends zur?ck bewegt werden, sind sich oft nicht bewusst, dass auch f?r diese kurzen Strecken die Ladung gesichert werden muss. Selbst wenn die Einrichtungen vorhanden sind, werden sie aus Bequemlichkeit und eben aus Unwissenheit nicht genutzt. Die Situation des Transporterfahrers birgt allerdings auch Fallen in einer Realit?t, in der der Arbeitsplatz der Lebensmittelpunkt ist. Wie soll der Fahrer Druck auf den Spediteur aus?ben und dabei seinen Job riskieren? Hier bleibt noch Raum f?r Gestaltung. Ein allgemeines Tempolimit allerdings, mit dem die Situation entsch?rft werden sollte, hatte der Goslarer Verkehrsgerichtstag bereits abgelehnt. Doch wie man in Laatzen h?ren und sehen konnte, gibt es M?glichkeiten genug, im Rahmen der vorhanden Regelungen und Technologien die Zahl der Unf?lle weiter zu senken.
Quelle: www.auto-reporter.net
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung wiedergibt.