Gibt es sie bald – die sprechende Ampel deutschlandweit? Da dürfte es so manchem Fußgänger vor Schreck erst einmal die Sprache verschlagen. Wer rechnet schon damit, dass er plötzlich von einer Ampel angesprochen wird? Kein Witz:
In der Stadt Marl in Nordrhein-Westfalen lernen die Ampelanlagen wirklich sprechen. Und es sind besonders höfliche Ampeln. Mit einem freundlichen „Danke schön, jetzt wird’s grün“ werden die Fußgänger jetzt begrüßt.
Für wen ist dieser ungewöhnliche Service überhaupt gedacht? Die „sprechende Ampel“ soll vor allem blinden Menschen helfen, sich besser im Straßenverkehr zu orientieren. Ihnen wird die Grünphase jetzt nicht nur mit einem vibrierenden Taster und einem Signalton angezeigt, sondern zusätzlich mit einer fröhlichen Kinderstimme angekündigt. Die Stimme gehört übrigens der vierjährigen Lynn Heier, Tochter eines Außendienstmitarbeiters der Herstellerfirma.
Noch aber sind die meisten Marler Ampelanlagen stumm. Sprechen gelernt haben zunächst die beiden Fußgängerampeln vor dem katholischen Kindergarten St. Barbara in Marl-Hamm und vor dem Marien-Hospital an der Hervester Straße, deren Blindentaster wegen irreparabler Schäden erneuert werden mussten. Beim Ersatz der sogenannten „Anforderungstaster“ will die Stadt Marl auch bei andere Ampeln künftig auf die neue Technik setzen. Die Stadtväter versprechen sich davon einen wirksamen Beitrag zu mehr Verkehrssicherheit für Fußgänger. Mal sehen, ob dieses Beispiel Schule macht und sich die sprechenden Ampeln deutschlandweit vermehren. mid/rlo
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