Kommt es bald zur Einführung von Tauglichkeitstests für Autofahrer? Diese Idee dürfte viele Rentner
auf die Barrikaden treiben: Gleich mehrere deutsche Landesminister sprechen sich jetzt für die Einführung von Tauglichkeitstests für Autofahrer aus. Ganz klar: Bei diesem Gesundheits-TÜV haben die Politiker vor allem die Rentner im Visier. Das Argument: Mit zunehmendem Alter steigt auch das Unfallrisiko. Und das gilt besonders für Fahrer ab 75 Jahren, berichtet die Zeitschrift Auto Bild. Und deren Zahl wächst. Haben 2002 noch nur 47 Prozent der über 74-jährigen eine Fahrerlaubnis besessen, waren es 2008 bereits 63 Prozent.
In Rheinland-Pfalz sind die Unfälle mit Seniorenbeteiligung 2013 um zehn Prozent angestiegen. Landesinnenminister Roger Lewentz (SPD) warnt vor den Auswirkungen der demografischen Entwicklung und bringt Augentests oder Gesundheitschecks für Senioren ins Gespräch. Regelmäßige Tests mindestens alle 15 Jahre bei der Verlängerung von Führerscheinen fordert der Hamburger Senator für Inneres und Sport, Michael Neumann (SPD). Noch einen Schritt weiter geht der niedersächsische Innenminister Boris Pistorius (SPD), der sich für Fahrsicherheitstrainings für Ältere ausspricht. In Niedersachsen war 2013 jeder dritte Verkehrstote im Rentenalter.
Krankheiten wie Demenz erhöhen das Risiko. Verkehrsexperten vermuten hinter vielen rätselhaften Unfällen Krankheiten oder die Auswirkungen von Medikamenten. 45 Prozent der über 74-Jährigen geben an, gesundheitliche Einschränkungen zu haben, 77 Prozent nehmen regelmäßig Medikamente. Eine gesetzliche Regelung, dass Ärzte wie vom Auto Club Europa Auskünfte über Patienten geben dürfen, ist umstritten. mid/ts
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