Winterreifen unterliegen in Deutschland und auch in Österreich einer situativen Nutzungspflicht. Die winterliche Jahreszeit verlangt von allen Verkehrsteilnehmern der Sicherheit wegen unter anderem eine vorausschauende, konzentrierte Fahrweise.
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Um gefährliche Situationen zu vermeiden, ist auf jeden Fall eine gute
Bereifung wichtig. So gibt es zwar die Faustregel, nach der Winterreifen zwischen Oktober und Ostern diese gute Wahl darstellen. Doch können Temperaturen von sieben Grad Celsius und weniger durchaus auch vor dem Oktober und nach Ostern auftreten, beispielsweise auf der Fahrt zu Frühschicht oder nachts.
Winterreifen unterliegen in Deutschland und auch in Österreich einer situativen Nutzungspflicht. Sie müssen also nur bei winterlichen Fahrbahnverhältnissen am Auto sein. Anders ist das in vielen anderen Ländern. In Tschechien, Slowenien, Schweden und Luxemburg sind sie Vorschrift. Teilweise drohen hohe Bußgelder bei Zuwiderhandlungen. In Italien und Frankreich weisen Verkehrsschilder auf die streckenabhängige Winterreifenpflicht hin. In der Schweiz sind Winterreifen nur empfohlen. Behindert ein Autofahrer aber wegen falscher Pneus den Verkehr, drohen auch dort Strafen. Andere Länder wie Polen und Großbritannien haben keine Vorschrift zur Nutzung von Winterprofilen, empfehlenswert sind sie dort dennoch.
Obwohl es in Deutschland immer noch die gesetzlich vorgeschriebene Mindestprofiltiefe von nur 1,6 Millimetern gibt, trauen sich damit nur die Mutigsten wirklich auf die winterliche Straße. Schon bei einer Profiltiefe von nur noch vier Millimetern, die in Österreich übrigens gesetzlich als Untergrenze gilt – hat die Leistungsfähigkeit von Winterreifen auf winterlichen Fahrbahnen erheblich nachgelassen. Spätestens bei nur noch drei Millimetern steigt das Aquaplaningrisiko bei allen Reifen deutlich an. So gelten auch in Frankreich für Winterpneus 3,5 Millimeter als Verschleißgrenze.
Neu haben die Gummis zwischen 7,5 Millimeter und neun Millimeter Profiltiefe. Auf winterlichen Fahrbahnen sicher nutzbar sind also nur 3,5 Millimeter bis 5,5 Millimeter. Aber selbst die besten Reifen wie zum Beispiel der Serien-Testsieger Continental TS 850 können die Physik nicht außer Kraft setzen: Bei zu geringem Abstand zum Vordermann reicht die Bremswirkung im Notfall nicht aus, einen Auffahrunfall zu verhindern. Immerhin ist die Bremswirkung von Winterreifen in der kalten Jahreszeit besser als die von Sommerpneus. Und auch in Kurven haften die Winterspezialisten auf nasskalten oder schneebedeckten Fahrbahnen zuverlässiger. Die volle Leistungsfähigkeit lässt sich aber nur mit dem richtigen Fülldruck herausholen: Eine regelmäßige Kontrolle bleibt unerlässliche Pflicht. mid/ld
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