Seit Sonntag, 01.07.2018, gilt die Lkw-Maut in Deutschland zusätzlich auf allen Bundesstraßen. Ab 2019 soll es eine Tarif-Anpassung der Mautsätze auf Grundlage einer neuen Wegekostenrechnung geben.
Seit dem 01. Juli 2018 gilt zusätzlich auf allen Bundesstraßen die Lkw-Maut in Deutschland. Das Streckennetz wuchs damit um 37.000 auf 52.000 Kilometer.
Laut dem Mautbetreiber Toll Collect wurde die größte Streckenanpassung seit Einführung der Lkw-Maut im Jahr 2015 erfolgreich umgesetzt. Toll Collect rechnet damit, dass durch die Streckenanpassung rund 30 000 Unternehmen, die bisher vor allem Bundesstraßen nutzten, erstmals von der Mautpflicht betroffen sind. Der Bund geht von zwei bis zweieinhalb Milliarden Euro zusätzlichen Einnahmen aus.
Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) nennt einen Betrag von 7,2 Milliarden Euro, der fortan durchschnittlich jedes Jahr an Mauteinnahmen zu erwarten ist. Der Bundesverband Möbelspedition und Logistik (AMÖ) sieht die zusätzliche Kostenbelastung für die Branche mit Sorge. „Wie die Bundesregierung davon ausgehen kann, dass diese Mehrbelastung in Milliardenhöhe keine Auswirkungen auf die Preise haben wird, bleibt ihr Geheimnis.“, sagte AMÖ-Geschäftsführer Dierk Hochgesang am Montag.
Toll Collect nahm die IT-Anpassung im laufenden Betrieb vor, um Werkstattaufenthalte zu vermeiden. Statt von der On-Board-Unit (OBU) aus erfolgt die Mauterfassung und -erhebung künftig von der Toll Collect-Zentrale aus. Die OBU liefert dem Rechenzentrum die Positionsdaten, dort erfolgt die Zusammenführung mit den Mautparametern und die Berechnung des Mautbetrags. In der Folge wird dieser künftig nicht mehr in der OBU angezeigt. ampnet/deg
Ende dieser Woche will sich der Bundesrat mit den für 2019 geplanten neuen Tarifen auf Grundlage einer neuen Wegekostenrechnung befassen. Im Mai wurde bereits ein entsprechendes Gesetz im Kabinett verabschiedet.
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